Drachentechnik
Aufbau eines Lenkdrachen:

Knotenleiter:
Windmesser:
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Die Anschaffung eine Windmessers (z.B. Windmaster 2) halte ich für äußerst
nützlich. Es erleichtert die Anpassung des jeweiligen Dachen an die vorherrschenden Windverhältnisse
optimal. Beim Powerkiten sollten die Windverhältnisse vor jedem Start bekannt sein. Gerade aber im Binnenland
ändert sich die Windstärke oft innerhalb kurzer Zeit.
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Drachenleinen:
Bevorzugt verwende ich Langleinen zwischen 95 m und 100 m. Solche Leinen machen Spaß,
sehr viel Spaß!! Allein der große Aktionsradius ist schon ein Erlebnis und bei über 50 m
Flughöhe erhöht sich oftmals noch die Zugkraft des Drachens.
Aber solche Langleinen beeinflussen das Flugverhalten eines Lenkdrachen enorm. Wichtig ist hierbei, die Stärke der
Leine der jeweiligen Zugkraft anzupassen um den Leinendurchhang möglichst gering zu halten. Je besser eine Leine
gespannt ist, umso direkter sind auch die Lenkbefehle. Zum Tricksen sollten allerdings wesentlich kürzere Leinen verwendet werden.
Die Leinenstärke wird oftmals zu hoch gewählt und hängt beim Powerkiten in erster Linie vom Körpergewicht des Piloten ab. Hebt mal 2 Säcke Beton über ein Umlenksystem (z.B. Wäschestange) mit den Drachenleinen an. Das sind 2 x 25 daN Zugkraft! Welche Kraft Entwickelt der Kite in der Luft?
Mit meinen 80 kg benötige ich keine stärkeren Leinen als 130 daN. Erwiesener Maßen ziehen diese mich problemlos
über den Acker und sind noch nie gerissen. Da ich nur Lenkdrachen verwende, die hohe Zugkräfte aufweisen,
verwende ich zwei Standardleinen:
Ohne Trapez: Climax Protec 70 daN 92 m
Mit Trapez: Cyclone Xtrem 130 daN 100 m
Bei der Auswahl der Leinenstärke kalkuliere ich 50% Sicherheitsaufschlag hinzu. Eine Leine mit einer Bruchlast
von 70 daN verwende ich bis ca. 35 daN Zugkraft.
Die Leine ist optimal gespannt, wenn sie anfängt zu pfeifen.
Trapez:
Ein Trapez wird wie eine Hose übergezogen und leitet die Zugkräfte von
den Armen auf das Gesäß über. Die die Arme werden dadurch bei hohen Zugkräften enorm
entlastet und die Ausdauer und Standsicherheit wird erhöht.
Gesteuert wird der Drachen wie gewohnt über die Schlaufen. Die Schlaufen werden mittels Karabiner mit einem
Seil verbunden, dass über eine Umlenkrolle geführt wird. Auftretende Zugkräfte werden dabei
über die Umlenkrolle an das Trapez geleitet. Die Arme werden nur noch für die Lenkbefehle verwendet.
Damit sind wesentlich längere Flugzeiten machbar. Richtig eingestellt, lässt sich ein Trapez
im laufenden Flugbetrieb durch anziehen beider Schlaufen auch einfach umgehen, so dass die vollen
Zugkräfte über die Arme aufgenommen werden können.
Wichtig: Überprüfe regelmäßig die Reißleine zum Entkoppeln des Drachens vom Trapez. Durch plötzlich stark aufkommenden Wind, wurde ich vom Drachen (3,4 m Spannweite) unkontrolliert über die Wiese gezogen. Das erste Ziehen der Reißleine funktionierte nicht. Ein beherzter zweiter Zug kam zum gewünschten Entkoppeln. Nur hatte ich dann auch die Reißleine in der Hand. Der Verbindungsring zwischen Auslösemechanismus und Band war zu schwach bemessen! Nicht auszudenken, würde ich immer noch mit dem Drachen verbunden sein...
Leute, gebt für die Sicherheit ruhig ein paar Euro mehr aus. Wenn der Drachen "durchgeht" entsteht eine unkontrollierte Stresssituation, in der die wenigsten noch kontrolliert reagieren können.